Georg Büchners Zeilen in einem Brief an seine Braut aus dem Jahr 1834 geben einen kurzen Einblick in die Motivation des Autors, in seinem Drama „Woyzeck“ eine Figur in den Fokus der theatralen Auseinandersetzung zu nehmen, die von Armut, gesellschaftlicher Missachtung sowie von Wahnvorstellungen geprägt ist.
Büchner war es ein Anliegen, aufzuzeigen, dass insbesondere die Umstände, unter denen die Menschen leben (müssen), dafür ausschlagegebend sind, ob man rechtschaffend, gesellschaftlich angemessen agieren kann oder eben verbrecherisch handelt.
Aber nicht nur aus diesen Gründen hat sich Büchner in seinem Text mit dem Fall von Johann Christian Woyzeck zur Vorlage genommen, der 1821 Johanna Christiane Woost in Leipzig erstach und schließlich nach seinem Prozess als letzter Verurteilter 1824 auf dem Leipziger Markt in aller Öffentlichkeit hingerichtet wurde. Insbesondere auch die Frage der Zurechnungsfähigkeit, die per Gutachten erst nachgewiesen werden musste, da Zeugen von einem wahnhaften Verhalten des Täters berichteten, interessierte Büchner und fand Aufnahme in der Figurengestaltung seines Woyzecks.
Auch wenn Büchner nicht selbst in Leipzig war, so hat sich der Leistungskurs Deutsch auf den Spuren der Vergangenheit – nicht nur vom historischen Woyzeck – nach Leipzig begeben und mit Hilfe des Stadtführers Henner Kotte viel literarisch Spannendes erfahren.
Und, wenn man schon einmal da ist, kann man sich ja auch noch das wenig subtile Völkerschlachtdenkmal anschauen…