Das Thema des Seminars am 15. November 2019 war der Umgang der heutigen Generation mit dem Nationalsozialismus im Hinblick auf die Zukunft. Dr. Cahn ist ein Geschichtslehrer aus New York. Er berichtete uns über das Schicksal seiner Familie, welche aus Deutschland stammt und vor dem Holocaust nach Großbritannien flüchten musste. Seine Großmutter und seine Tante, ein junges Mädchen in unserem Alter, wurden in einem Konzentrationslager ermordet. All dies hatte seine Eltern nicht davon abgehalten, ihrem Sohn ein positives Bild der deutschen Kultur zu vermitteln. Dies erstaunte uns außerordentlich. Trotzdem spürte Dr. Cahn bei seinem ersten Berlinbesuch in den 1990er Jahren große Vorbehalte gegenüber den älteren Deutschen. Hier in Berlin wurde ihm dann aber schlagartig bewusst, dass auch die Deutschen gelitten hatten, unter der Teilung und besonders der Berliner Mauer. So entschloss er sich, auf die junge deutsche Generation zuzugehen.

Unserem Kurs gefiel es, dass Herr Dr. Cahn seine persönlichen Erlebnisse mit Bildern veranschaulichte. Und obwohl sein Vortrag auf Englisch gehalten wurde, konnte man ihn gut verstehen und viel daraus lernen. Er bezog durch Fragen an das Publikum die Zuhörerschaft mit ein und hatte selbst auch kein Problem sogar persönliche Fragen offen und ehrlich zu beantworten. Auch das Thema des Extremismus und des Rassismus in den USA war kein Tabu für ihn. Die gleichgültige Haltung des Präsidenten seines Landes zu der tödlichen Amokfahrt eines Rassisten und Neonazis in Charlottesville schockierte uns alle und ihn offensichtlich am meisten. So etwas hatten wir noch nie persönlich aus dem Blickwinkel eines Amerikaners gehört.

Insgesamt fanden wir das Seminar sehr gelungen und würden uns herzlich freuen, wenn Dr. Cahn- ein weltoffener, sympathischer Mann- uns noch einmal besuchen käme. Seine Geschichte hat uns alle emotional berührt und gehört der Welt erzählt.

Grundkurs Englisch und Leistungskurs Politikwissenschaft

Dear Dr. Cahn,
thank you for coming to our school. My class thinks that your seminar was very interesting. Only few of us could imagine that some Jews are still afraid of Germany and Germans and I personally never thought that there was a discussion about kids playing on the “Memorial of the Murdered Jews of Europe“. I mean you are supposed to honor the dead people, but the kids can’t really understand that at their age. It’s just their way of interacting with it.
It was nice to have such a deep look into your life and the life of your family, because every single one of us learned something new.
I hope you will visit many more schools, because not even the teachers know everything you told us. And even though it was a long talk, it wasn’t boring.
We hope that you will visit our school again.
Yours sincerely
Bastian Hagen, Class 10a

Brief  der Klasse 10a von Frau Fredrich

Dieses Seminar wurde aus Mitteln des Fördervereins der Salvatorschule finanziert.