Am Freitag, den 18.10.2024, fand an der Katholischen Schule Salvator eine spannende Podiumsdiskussion zur drängenden Frage „Klimagerechtigkeit – Welche Verantwortung hat der globale Norden für den globalen Süden?“ statt. Die Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation Misereor organisiert wurde, bot den Schülerinnen und Schülern vor Ort die Möglichkeit, sich direkt mit zwei renommierten Klimaaktivistinnen auszutauschen: Carla Reemtsma aus Berlin, Mitbegründerin von Fridays for Future Deutschland, und Hamira Kobusingye, eine Klimaschutzaktivistin aus Uganda, die sich besonders für die Rechte der Menschen im globalen Süden einsetzt.

Moderiert wurde die Diskussion von dem ehemaligen Schülersprecher der Katholischen Schule Salvator, Clemens Sachs. Sachs führte die beiden Expertinnen durch eine Reihe von Fragen, die das Thema Klimagerechtigkeit aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten.

Was bedeutet Klimagerechtigkeit?

Auf die Frage, was Klimagerechtigkeit für sie persönlich bedeutet, betonten beide Aktivistinnen vor allem den Aspekt der Generationengerechtigkeit. Carla Reemtsma erklärte, dass die Klimakrise eine der größten Ungerechtigkeiten unserer Zeit darstelle, da vor allem die kommenden Generationen die Folgen unseres heutigen Handelns tragen müssten. Dabei ging sie insbesondere auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2021 ein und erwähnte die Inhalte des Grundgesetzes. Hamira Kobusingye aus Uganda ergänzte, dass diese Ungerechtigkeit besonders stark im globalen Süden spürbar sei.

Was wäre, wenn du morgen Bundeskanzlerin wärst?

Eine der Fragen richtete sich an Carla Reemtsma: „Welche Maßnahmen würdest du treffen, wenn du morgen Bundeskanzlerin von Deutschland wärst?“ Ihre Antwort: „Der wichtigste Schritt wäre, den Ausstieg aus der Braunkohle früher umzusetzen.“ Denn ein früherer Kohleausstieg sei eine der effektivsten Maßnahmen.

Was erwartet der globale Süden vom Norden?

Hamira Kobusingye wurde gefragt, welche Maßnahmen sie sich vom globalen Norden erhoffe. Sie sprach sich deutlich gegen Investitionen in klimaschädliche Projekte im globalen Süden aus. Die Industrieländer müssten ihre Emissionen drastisch reduzieren und gleichzeitig den globalen Süden bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen.

Publikumsfragen zu Verantwortung und sozialen Folgen

Auch das Publikum beteiligte sich aktiv an der Diskussion. Eine Schülerin stellte die Frage, wie in Ländern wie Uganda verhindert werden könne, dass Gelder aus dem globalen Norden in korrupten Strukturen versickern.
Eine weitere Frage bezog sich auf die Verantwortung Deutschlands. Ein Schüler wollte wissen, ob Deutschland angesichts seiner vergleichsweise geringen aktuellen CO2-Emissionen wirklich eine Hauptverantwortung trage.
Ein anderer Schüler stellte schließlich die Frage, wie der soziale Aspekt in der Energiewende berücksichtigt werden könne, da der Verlust von Arbeitsplätzen in der Kohleindustrie viele Menschen treffe. Reemtsma wies darauf hin, dass eine gerechte Transformation notwendig sei, bei der neue Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energien geschaffen und betroffene Arbeiter unterstützt werden müssten.

Ein Dankeschön an Misereor

Die Salvator-Schule bedankt sich herzlich bei der Hilfsorganisation Misereor für die Organisation dieser aufschlussreichen Veranstaltung. Durch solche Diskussionen wird das Bewusstsein für die komplexen Herausforderungen der Klimagerechtigkeit geschärft und die nächste Generation dazu motiviert, sich aktiv für eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft einzusetzen.

Foto Copyright Misereor